Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält die Entscheidung der Gesundheitsminister für flächendeckende Impfangebote an Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren nicht für einen Affront gegen sein Gremium. In der BR24 Rundschau verwies Mertens darauf, dass die Corona-Impfung von Jugendlichen bereits länger möglich sei. Die Öffnungsklausel, wonach dabei der Wunsch der Eltern und des Kindes sowie der Rat eines Arztes berücksichtigt werden müssen, sei nicht grundsätzlich verändert worden.
Dass das Impfangebot nun allen 12- bis 17-Jährigen gemacht werde, liege im Ermessensspielraum der Politik, sagte Mertens. Er bestätigte, dass der Stiko nun neue Daten zu Risiken und Nebenwirkungen der Impfungen für Jugendliche vorlägen. In etwa zehn Tagen werde die Stiko sich dazu öffentlich äußern und ihre Empfehlungen aktualisieren. Bisher empfiehlt das Gremium eine Impfung von 12- bis 17-Jährigen nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) haben sich bisher mehr als 900.000 Mädchen und Jungen in Deutschland einmal impfen lassen, was etwa 20 Prozent aus dieser Altersgruppe entspreche.