Abellio: Geld her - oder Pleite!
Die Niederlande erhöhen den Druck, ihrem angeschlagenen Bahnunternehmen Abellio finanziell aus der Patsche zu helfen. Andernfalls sei Abellio „nicht überlebensfähig“, schreibt Finanzminister Hoekstra an Ministerpräsident Haseloff. Inoffiziell heißt es: Fließt das Geld nicht bis Ende Juni, geht Abellio insolvent.
Von Jens Schmidt
Ein Abellio-Triebwagen im Bahnhof Halberstadt. dpa
Magdeburg - Abellio, Tochter der niederländischen Staatsbahn, hat in Sachsen-Anhalt einen Marktanteil von 46 Prozent. Für die Fahrten auf den Regionalzug-Strecken erhält Abellio vom Land jährlich gut 135 Millionen Euro. Zuletzt gewann das Unternehmen die Ausschreibung zum großen Diesel-Nordnetz. Der Vertrag läuft bis 2032. Mit einem äußerst günstigen Angebot schlugen die Niederländer den Platzhirsch DB Regio aus dem Rennen. Doch wie sich bald zeigte, hatte sich Abellio verkalkuliert. Vor allem die Lohnkosten kletterten deutlich schneller als erwartet.