Arzneimittel zurück, weil die Preise nicht mehr kostendeckend sind.
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Der Liestaler Hausarzt Andreas Arendt fühlt sich in seinen Therapiemöglichkeiten zunehmend eingeschränkt. Er praktiziert vor allem anthroposophische Medizin und stellt fest, dass die komplementärmedizinischen Arzneimittelhersteller ihr kassenpflichtiges Sortiment immer mehr ausdünnen. «Ich schätze, dass von rund 2000 anthroposophischen Präparaten in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel von der Spezialitätenliste verschwunden ist», sagt Arendt. Die Spezialitätenliste (SL) enthält jene Medikamente, die von der Grundversicherung bezahlt werden.
Als Beispiel nennt Arendt Augentropfen sowie homöopathische und anthroposophische Medikamente in Pulverform, welche die Firma Weleda von der Spezialiätenliste genommen hat. Die Pulver werden für verschiedenste Behandlungen angewendet und kosten je nach Potenzierung zwischen 20 und 40 Franken. Nicht alle Patienten könnten die anthroposophischen Arzneimittel selbst bezahlen, und nicht alle hätten eine Zusatzversicherung, sagt Arendt. Deshalb könne er immer öfter den Patienten nicht mehr das optimale Präparat verschreiben, sondern müsse auf das zweitbeste ausweichen oder gar ein konventionelles Medikament verschreiben.